CD-Produktion: "Schwäbische Weihnacht"

„Schwäbische Weihnacht“ auf CD

„heilig geist ensemble“ spielte bekannte Weihnachtsmessen auf Tonträger ein

Günzburg (zg).

Das „heilig geist ensemble“ hat bei den Weihnachts-Gottesdiensten seine neue CD, die mit dem Klassik Label Angelus Records produziert wurde, vorgestellt. Unter dem Titel „Schwäbische Weihnacht“ werden nicht nur in der schwäbischen Region bekannte Werke wie Ulrich Mayrhofers „Deutsche Adventmesse“, Josef Gabriel Rheinbergers „Missa in Navitate“ in A und Karl Kempters „Berühmte Pastoralmesse in G“ präsentiert. Erstmals überhaupt auf CD ist nun Karl Kempters Pastoral-Graduale „Hodie Christus natus est“ zu hören.

Die berühmte Pastoralmesse in G, op. 24 des Limbachers Karl Kempter ist im Jahre 1850 entstanden und erklang zum ersten Mal am Heiligabend 1851 im Dom zu Augsburg. Sie ist als fast einziges seiner 118 Kompositionen, darunter 33 Messen, in regem kirchenmusikalischen Gebrauch geblieben.

Dank ihrer echten, von ehrlich inniger religiöser Empfindung getragenen musikalischen Substanz hat die Pastoralmesse alle musikalischen Stürme der Zeit schadlos überstanden. Ihre schlichte romantische Harmonik in pastoralen Klangfarben des Orchestersatzes verbindet sich mit großem kantabel-melodischem Erfindungsreichtum in den Bläsern, dem Chor und den Solisten. Dem steht das eher unbekannte Pastoral-Graduale „Hodie Christus natus est“, op. 25 in nichts nach und fügt sich optimal in die Pastoralmesse ein.

Im Weihnachts-Gottesdienst des Jahres 1881 wurde in der Allerheiligen-Hofkirche in München die Messe in A, op. 126 von Josef Gabriel Rheinberger unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt.

Die Messe genügt in ihrer kompositorischen Faktur durch eine vorbildlich saubere Satztechnik bei sicherer Beherrschung von Kontrapunkt und Formgestaltung höchsten Ansprüchen, wobei insgesamt die Lyrik über die Dramatik dominiert.

Ein ebenfalls regionaler Künstler ist Johann Ulrich Mayrhofer aus Pfaffenhofen an der Zusam geboren. Er wurde 1835 zum Priester geweiht, war ein ausgezeichneter Organist und Komponist aber auch ein tüchtiger Theologe, der als Priester sozial und musikalisch stark engagiert arbeitete. Er war erst Pfarrvikar in Biburg, dann Kaplan in St. Georg und später St. Michael in Augsburg und ab 1849 in Waldstetten. Von seinen Kompositionen sind nur wenige Werke erhalten, die von ihm selbst handschriftlich angefertigt wurden, sie waren aber weit über die Heimat hinaus bekannt.

Ausführende sind international tätige Solisten wie Ingrid Fraunholz (Sopran), Christa Mayer(Alt), Udo Scheuerpflug (Tenor) und Sönke Morbach (Bass), Judith Budean (Orgel), das heilig geist ensemble, der Frauenchor Corda Vocale und die Staatsphilharmonie „Dinu Lipati“ Satu Mare. Die Leitung hat Musikdirektor Bernhard Löffler.

Musikalisch überzeugt die Aufnahme durch einen ausgewogenen Ensembleklang, hervorragende Solisten und einer musikalischen Interpretation, die sowohl in der Tempowahl als auch in der sonstigen musikalischen Gestaltung sehr interessant ist.

Erhältlich ist die CD beim Pfarramt Heilig Geist (Telefon 08221/8015) vor und nach allen Gottesdiensten sowie im Internet unter www.heiliggeistensemble.de

aus: Günzburger Zeitung vom 02. Januar 2003

 

 


 

Schwäbische Weihnacht auf CD

von Manfred Degenhardt

Pastoralmesse von Kempter und Rheinberger eingespielt

Das heilig geist ensemble hat mit dem Klassik Label Angelus Records eine neue Weihnachts-CD eingespielt. Unter dem Titel "Schwäbische Weihnacht" werden nicht nur in der schwäbischen Region bekannte Werke wie Ulrich Mayrhofers "Deutsche Adventmesse", Josef Gabriel Rheinbergers "Missa in Navitate" in A und Karl Kempters berühmte "Pastoralmesse in G" vorgestellt. Erhalten ist auch, erstmals überhaupt auf CD, Karl Kempters Pastoral-Graduale "Hodie Christus natus est".

 

Die berühmte Pastoralmesse in G,op.24 von Karl Kempter ist im Jahre 1850 entstanden und erklang zum ersten Mal am Heiligabend 1851 im Dom zu Augsburg. Sie ist als fast einziges seiner 118 Kompositionen, darunter 33 Messen, in regem kirchenmusikalischen Gebrauch geblieben.

Karl Kempter wurde am 17. Januar 1819 als siebentes Kinder einer musikalischen Lehrerfamilie in Limbach bei Günzburg in Bayerisch-Schwaben geboren und kam wegen seiner außergewöhnlichen Begabung mit bereits 12 Jahren nach Augsburg zum Musikstudium, mit 18 Jahren wurde er der Organist an St. Ulrich und Afra, mit 20 Jahren Organist am Dom und wurde dann 25 Jahre später der Nachfolger seines früheren Lehrers Johann Michael Keller als Domkapellmeister.

Dank ihrer echten, von ehrlich inniger religiöser Empfindung getragenen musikalischen Substanz hat die Pastoralmesse alle musikalischen Stürme der Zeit schadlos überstanden. Ihre
schlichte romantische Harmonik in pastoralen Klangfarben des Orchestersatzes verbindet sich mit großem cantabel-melodischem Erfindungsreichtum in den Bläsern, dem Chor und den Solisten. Dem steht das eher unbekannte Pastoral-Graduale "Hodie Christus natus est", op. 25 in nichts nach und fügt sich optimal in die Pastoralmesse ein.

Am 17. März 1839 wurde Josef Gabriel Rheinberger in Vaduz geboren und erhielt ebenfalls seinen ersten Musikunterricht durch einen Dorfschullehrer und versah schon im Alter von sieben Jahren den regelmäßigen Orgeldienst der dortigen Dorfkirche St. Florian. Mit 12 Jahren übersiedelte er nach München, wo er seine dauernde Wahlheimat fand. Er lernte am dortigen Konservatorium und lehrte dort später auch Klavier, Harmonielehre und Kontrapunkt. Zu seinen zahlreichen kirchenmusikalischen Kompositionen gehören u.a. 14 Messen, darunter drei für Frauenchor und zwei für Männerchor.

Im Weihnachtsgottesdienst des Jahres 1881 wurde in der Allerheiligen-Hofkirche in München die Messe in A, op. 126 unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt. Die Messe genügt trotz ihrer Einfachheit und Schlichtheit in ihrer kompositorischen Faktur durch eine vorbildlich saubere Satztechnik bei sicherer Beherrschung von Kontrapunkt und Formgestaltung höchsten Ansprüchen, wobei insgesamt die Lyrik über die Dramatik dominiert.

Johann Ulrich Mayrhofer wurde am 8. juli 1810 als 13. Kind eines Mesners und Schulmeisters in Pfaffenhofen an der Zusam geboren. Er wurde 1835 zum Priester geweiht, war ein ausgezeichneter Organist und Komponist, aber auch ein tüchtiger Theologe, der als Priester sozial und musikalisch stark engagiert arbeitete. Er schrieb viele kirchenmusikalische Werke, wurde aber vor allem durch seine Deutsche Advents-Messe berühmt. Er war erst Pfarrvikar in Biburg, dann Kaplan in St.Georg und später St. Michael in Augsburg und ab 1849 in Waldstetten. Von seinen Kompositionen sind nur wenige Werke erhalten, die von ihm selbst
handschriftlich angefertigt wurden, sie waren aber weit über den heimatlichen Raum hinaus bekannt.

Ausführende sind international tätige Solisten wie Ingrid Fraunholz (Sopran), Christa Mayer (Alt), Udo Scheuerpflug (Tenor) und Sönke Morbach (Bass), Judith Budean (Orgel), Das heilig geist ensemble, der Frauenchor "Corda Vocale" und die Staatsphilharmonie "Dinu Lipati" aus Satu Mare. Die Leitung hat Musikdirektor Bernhard Löffler.

Musikalisch überzeugt die Aufnahme durch einen ausgewogenen Ensembleklang, hervorragende Solisten und eine musikalische Interpretation, die sowohl in der Tempowahl als auch in der sonstigen musikalischen Gestaltung sehr bemerkenswert ist.

aus: Heimat-Magazin 4/2003

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